1. Was macht die LIGNA für Sie so besonders?

LIGNA ist aufgrund ihrer Community eine ganz besondere Messe. Es ist eine sehr bodenständige Branche, die untereinander gut vernetzt ist, und die Diversität der beteiligten Branchen und Zielgruppen macht das Zusammenspiel aller Akteure so spannend.

Die LIGNA als Messe empfinde ich als so besonders, weil ich das Gefühl habe, sie ist als Teil der Branche auch eine Art Motor, der den Fortschritt in der Holzbearbeitungsindustrie stützt und (voran)treibt.

2. Worüber haben Sie sich bei einer LIGNA am meisten gefreut?

Alle zwei Jahre die Früchte und das Ergebnis der Arbeit zu sehen – nicht nur von uns und dem VDMA als Veranstalter – sondern besonders die Resultate einer intensiven Vorbereitung jedes einzelnen Ausstellers miterleben zu können, die mit so viel Engagement, Commitment und Aufwand eine LIGNA bespielen – das ist immer etwas ganz Besonderes. Aus am Anfang sympathischen Ausstellern sind über die Jahre hinweg so wertvolle, tolle Partner auf Augenhöhe geworden, dass es einfach unglaublich Spaß macht, im Aufbau und dann zur Veranstaltung selbst über die Messe zu laufen und mit so vielen bekannten Gesichtern am Stand und auf den Gängen das Wiedersehen und die ganz besondere Stimmung einer LIGNA zu feiern.

3. Was ist das Lustigste/Schönste/Überraschendste, das Sie auf der LIGNA erlebt haben?

Eines der "schönsten" Gefühle ist sicher, und das habe ich schon in dem ein oder anderen Interview oder Podcast gesagt, wenn man an Tag 1 um 9:00 Uhr hinter den Einlass-Countern steht und beobachtet, wie sich davor die Besucher drängeln und sich dann nach zwei Jahren Vorarbeit die "Drehkreuze" öffnen. Immer wieder aufs Neue ein hoch emotionaler Moment mit Gänsehautfaktor.

Aber auch die Wochen davon sind spannend: Wir haben ja als Team das Glück, dass wir ab Tag eins des Aufbaus live dabei sein können, um zu verfolgen, wie aus dem Verlegen des ersten Kabels und der ersten Bodenplatte teilweise tausende von Quadratmetern tolle Standflächen entstehen. Wenn der erste Stand in der leeren Halle Gestalt annimmt und die die Aufbau-Crews aus aller Herren Länder begleitende "Ghettoblaster" Musik durch die Hallen dröhnt, dann zählen wir den Countdown herunter.

Und der lustigste Moment … (in Hindsight): Ich darf es kaum sagen – und es ist auch schon fast 14 Jahre her, aber ich kann mich noch erinnern, wie ich naiv und unbedacht zu meiner ersten LIGNA als "Neue" im Team geglaubt habe, ich könne mit FlipFlops im Abbau durch die Hallen gehen. Die fassungslosen Blicke meiner Kollegen und die der Abbau-Crews verfolgen mich bis heute …

4. Was war die größte Herausforderung, die Sie zur LIGNA meistern mussten?

Angedrohte Bahnstreiks, Streik von Lokführern, Piloten, vom Flughafen Bodenpersonal – wenn andere für ihr gutes Recht kämpfen, ist das für uns zumindest kurz vor und während einer laufenden Messe natürlich eine echte Herausforderung. Da kommen dann Notfallpläne zum Einsatz, aber man rotiert schon sehr, um dann kurzfristige Lösungen zu realisieren.

Wasserschaden an einer Maschine im Aufbau, Kurzschluss an Maschinen während der Messe, der alles lahmlegte, ein intensiver Pferdegeruch als Überbleibsel einer vorangegangenen Messe in Kabelschächten inklusive "Beduftung", sodass es wenigstens ein bisschen weniger nach Pferd roch… alles schon gehabt und alles nach 3x tief durchatmen gelöst.

Aber die größte Herausforderung war sicher – auch wenn nicht nur bei der LIGNA – Corona und die Auswirkungen. Verschiebung, letztendlich Absage der LIGNA erstmals in ihrer Geschichte, dann innerhalb von wenigen Wochen ein komplett neues Digitalevent und Programm in 2021 aufsetzen und aus eigener Kraft durchziehen: das war schon etwas, was man als Team nur einmal in der Form erleben möchte. Da haben Aussteller und wir gemeinsam gelitten und rotiert. Aber es hat uns schlussendlich allen gemeinsam auch gezeigt, dass das Präsenz-Format Messe nicht einfach so austauschbar und ersetzbar ist.

5. Wann ist eine LIGNA eine erfolgreiche LIGNA für Sie?

Wenn unsere zwei wichtigen Zielgruppen zufrieden sind: Aussteller und Besucher. Auch wenn wir als Team sicherlich mehrere Maßstäbe und Kriterien haben, anhand derer wir "Erfolg" messen – auch ganz persönlich und individuell: den höchsten Stellenwert müssen die Zufriedenheit und der Erfolg der Messeteilnehmer haben. Diese Rückmeldungen bestimmen natürlich nicht ausschließlich unseren Erfolg, den wir letztlich nur im Zusammenspiel gemeinsam haben können, sondern insbesondere auch maßgeblich die Stimmung während der laufenden Messe und den Ausblick auf die Folgeveranstaltung.

Einer unserer langjährigen Partner sagt immer "Wenn ich nicht spätestens am Ende des zweiten Tages der LIGNA heiser bin, dann ist nicht genug Traffic auf dem Stand." In diesem Sinne bin ich immer froh, wenn wir alle nach fünf Tagen heiser ohne Stimme mit müden Beinen, kleinen Augen und Blasen an den Füssen barfuß im temporären Büro auf dem Gelände sitzen – dann ist alles gut gelaufen.