Dr. Alireza Kharazipour, Professor für technische Mykologie am Büsgen-Institut der Georg-August-Universität Göttingen, hat als "Popcorn-Professor" schon öfter für mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Begonnen hat alles mit einem Kinobesuch im Jahr 2008. Damals hielt der Professor das für Cineasten fast unumgängliche Popcorn zwischen den Fingern und bemerkte gewisse Parallelen zum Styropor. "Es fühlte sich an wie Styropor und war genauso leicht", erinnert er sich heute. Diese Erkenntnis ließ ihn fortan nicht mehr los und vor allem nicht ruhen, und seitdem haben er und sein Forschungsteam so manches erreicht. Über den aktuellen Stand der Dinge informierte die Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie der Uni Göttingen auf der jüngsten LIGNA in Hannover.

Dort präsentierten die Südniedersachsen ihre kurz vor der Marktreife stehende Entwicklung "Abocorn". Dabei handelt es sich um Verbundwerkstoffe aus Popcorn-Granulat, die geeignet sein sollen, Polystyrol-Werkstoffe, unter anderem besagtes Styropor, zu 100 Prozent zu ersetzen. Das Popcorn-Granulat soll damit eine biobasierte, umweltschonende und nachhaltige Alternative zu den bisher in der Industrie verwendeten Produkten auf Polystyrolbasis darstellen. Dazu gehören Verpackungsmaterialien für Elektrogeräte ebenso wie akustische Dämmstoffplatten, Türblätter oder auch Sitzerhöhungen.