Damit die Maschinen verschiedener Hersteller reibungslos miteinander kommunizieren können – ähnlich, wie es bei Desktop-Computern schon ganz selbstverständlich geschieht –, braucht es neue Standards. Die Plattform Industrie 4.0 hat das Referenzarchitekturmodell "Rami 4.0" mitentwickelt, das durch internationale Standardisierungsorganisationen (IEC/ISO) jüngst als Vornorm anerkannt wurde. Nun gilt es, das Modell in die Praxis zu überführen und international zu verbreiten. Mit der Definition der Industrie-4.0-Verwaltungsschale sowie dem "Openaas"-Projekt des Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) und weiterer Partner zeigte die Plattform jüngst, wie der Brückenschlag von Konzeption zur praktischen Umsetzung aussehen kann. Zukünftig wird die Plattform die operative Standardisierung weiter vorantreiben und dafür die Ergebnisse aus Testzentren nutzen.

Viele Fragen können nur in Kooperation mit internationalen Partnern gelöst werden. Die Plattform Industrie 4.0 koordiniert diesen Austausch. Als Gastgeber-Initiative des EU-Stakeholder-Forums und der G20-Konferenz "Digitising Manufacturing in the G20" hat sie wichtige Räume des gegenseitigen Lernens geschaffen und inhaltliche Akzente für die Vertiefung des Austausches gesetzt.

IT-Sicherheit ist ein Schlüsselthema in der Zusammenarbeit mit den Partnerinitiativen aus Japan, China, Frankreich, Italien und den USA. Der Austausch – teilweise in gemeinsamen Arbeitsgruppen – trägt Früchte: Gemeinsam mit dem Industrial Internet Consortium (IIC) präsentiert die Plattform auf der Messe das Exponat "Interoperable Trustworthy Global Security Solution". Mithilfe des vom IIC veröffentlichten "Industrial Internet Security Framework" und Konzepten der sicheren Zusammenarbeit in unternehmens- übergreifenden Umgebungen der Plattform Industrie 4.0 zeigt das Exponat, wie trotz verschiedener Sicherheitsumfelder eine integrative und sichere IT-Lösung für die Kommunikation über Unternehmensgrenzen hinweg funktionieren kann. Zusammen mit der japanischen Robot-Revolution-Initiative veröffentlichte die Plattform bereits zur CeBIT ein programmatisches Papier zu Sicherheitsfragen.

Neben der unternehmensübergreifenden Sicherheit von Anlagen und Daten bearbeitet die Plattform auf internationaler Ebene auch andere Themen: Harmonisierung der Referenzarchitekturmodelle IIRA und RAMI 4.0 für die Standardisierung, Best-Practices für die Mitarbeiterqualifizierung, gemeinsame Testbeds sowie KMU-Unterstützungsangebote.

Der Unterstützungsbedarf im Mittelstand ist hoch. Das Angebot an Unterstützungsmaßnahmen ebenfalls. Mit dem Industrie-4.0-Kompass hat die Plattform ein Instrument entwickelt, das schnell und intuitiv zu passenden, nicht-kommerziellen Unterstützungsangeboten führt. Die Online-Bibliothek und Online-Landkarte stehen als Ratgeber- und Wissensdatenbank für Industrie-4.0-Lösungen bereit. Ein Angebot, das Unternehmen gerne nutzen: Die Plattform Industrie 4.0 arbeitet kontinuierlich daran, beide Angebote auszubauen – nicht zuletzt durch die Unterstützung eines Transfer-Netzwerks aus Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (Zvei), Industrie- und Handelskammern (IHK), Mittelstand-4.0-Kompetenzzentren des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie regionalen Initiativen und Wirtschaftsclustern.

Wie der aktuelle Stand heruntergebrochen auf die Holz verarbeitende Industrie aussieht, wird die kommende LIGNA in Hannover zeigen – das Thema Vernetzte Fertigung gehört zu den wichtigsten Messeschwerpunkten. Viele Aussteller haben dazu Produkte entwickelt, die auf der LIGNA erstmals einem breiten Publikum präsentiert werden.