Zwei Aspekte werden zukünftig in der Holzbearbeitung und insbesondere im Holzbau weiter an Einfluss gewinnen. Da ist zum einen die Notwendigkeit von noch mehr Nachhaltigkeit in der Bauindustrie und damit verbunden die wachsende Nachfrage nach Holzbau. Der Trend zum verdichteten Bauen, zum Hochbau und zum mehrgeschossigen Wohnungsbau ist ungebrochen, denn es wird, vor allem in den Städten, in den kommenden Jahren viel mehr Wohnraum gebraucht. Zum anderen sind die anhaltenden Unwägbarkeiten auf dem Fachkräftemarkt für Unternehmen belastend. Das Potenzial im Holzbau ist somit hoch, wie jedoch können industriell arbeitende Unternehmen oder Handwerksbetriebe unter diesen Gesichtspunkten zukunftsorientiert arbeiten?

Roboter unterstützen bei der Automatisierung

Für den CNC-Spezialisten Reichenbacher Hamuel aus dem oberfränkischen Dörfles-Esbach steht auf der LIGNA 2023 in Hannover die Automatisierung im Fokus – und dementsprechend demonstriert der Maschinenhersteller, wie diese mit individualisierten Konzepten in der Holzbearbeitung und speziell im Holzbau vorangetrieben werden kann. Zentrales Element für die effiziente automatisierte Fertigung ist das Bearbeitungszentrum VISION III mit automatischem Trägertisch, welches durch einen Roboter von KUKA beschickt wird. Die geplanten Live-Vorführungen auf der LIGNA werden exemplarisch eine Stufenbearbeitung zeigen, bei der der Roboter die Rohlinge von einem Rohteilstapel aufnimmt und die Maschine automatisch belädt. Nach einem Stufentrennschnitt und verschiedenen Sägeschnitten wird gefräst und gebohrt und am Ende wird der Roboter die fertigen Stufen automatisch abstapeln.

Automatisierung nach Bedarf, nicht als Selbstzweck

Automatisierung ist weder ein feststehender Begriff, der den Umfang der Maßnahmen umreißt, noch ein Selbstzweck. Laut Aussteller gibt es sie in vielen Ausbaustufen, deren erstes Ziel es sein muss, die Leistungsfähigkeit der Betriebe auf den vorhandenen Produktionsflächen zu erhöhen und sich zudem unabhängiger vom Fachkräftemarkt zu machen. Gefragt sind also individuelle Lösungen, denn es gibt Anwender, die in rein regionalen Bauprojekten tätig sind und andere Konzepte brauchen als Industriebetriebe, die in den Hochgeschossbau gehen oder die sich auf das Herstellen besonderer Bauteile konzentrieren. Das Marktgeschehen hat eine Entwicklung in Gang gesetzt, in der beispielsweise Firmen ihre Produktion darauf auslegen, große und schwere Platten nicht nur für eigene Bauprojekte herzustellen, sondern diese auch anderen Marktteilnehmern zur Verfügung zu stellen.

Additive Fertigung im Holzbau

Darüber hinaus greift Reichenbacher Hamuel mit der additiven Fertigung noch ein weiteres innovatives und hochaktuelles Thema auf. Um dieses den Fachbesuchern der LIGNA 2023 näher zu bringen, wird das 3D-Drucken von Holzbauteilen mittels informativer Videos vorgestellt und die Qualität solcher Bauteile anhand gedruckter Exponate veranschaulicht.

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