Nordrhein-Westfalen ist mit 18,2 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern das bevölkerungsstärkste Bundesland Deutschlands (Statista 2024). Es erstreckt sich über eine Fläche von 3,4 Mio. Hektar. Der Wald nimmt mit ca. 950.000 Hektar etwa 28 Prozent der Fläche ein. Dabei ist der Anteil des Privatwaldes mit 63 Prozent höher als in jedem anderen Bundesland. Im Industrieland Nordrhein-Westfalen erfüllt der Wald wertvolle Erholungs- und Schutzfunktionen und ist dabei gerade auch für die biologische Vielfalt unersetzlich. Zugleich hat der Wald in NRW aber auch eine große ökonomische Bedeutung. Die Ergebnisse der vierten Bundeswaldinventur zeigen, wie Stürme, Dürre und Borkenkäfer als Folgen des Klimawandels den Wald in Nordrhein-Westfalen in den letzten zehn Jahren verändert haben.
Der Wald im Fokus
Der Wald, von vielen Menschen als der Inbegriff der ungestörten Natur empfunden, ist nicht nur Lebensraum für seine spezielle Tier- und Pflanzenwelt und wichtige CO2-Senke, sondern auch eine seit Jahrhunderten vom Menschen geprägte Kulturlandschaft, also Wirtschaftsraum und Wirtschaftsfaktor und darüber hinaus heute - besonders in Deutschland - Erholungs- und Freizeitraum. Im bevölkerungs- und privatwaldreichsten Bundesland NRW zum Beispiel nehmen die Menschen den Wald als Allgemeingut wahr, auch ohne die besondere Situation der verschiedenen Waldbesitzformen in NRW zu kennen.
Wirtschaftskraft für Umwelt und Mensch
Mit rund 250.000 Beschäftigten und mehr als 30 Mrd. Euro Jahresumsatz hat die Forst- und Holzwirtschaft heute eine marktführende Bedeutung. Holz ist unser wichtigster, umweltfreundlicher und nachwachsender Rohstoff. Mit einem Anteil von zwei Dritteln ist die Sägeindustrie Hauptkunde der Forstwirtschaft. Rund ein Viertel des Holzes wird in der Spanplatten- bzw. Papierproduktion eingesetzt. Aber auch stoffliche und chemische Nutzung nehmen an Bedeutung zu.